> Mittwoch, 28. Oktober 2020, 19:00 Uhr
> Linz, Melicharstraße 8
> Zukunftsorientierte Industriepolitik als Mittel gegen die Vielfachkrise
> Peter Fleissner (Transform Austria)

Der Gewerkschaftliche Linksblock (GLB), die Linzer KPÖ und der Verein LIBIB laden herzlich zur nächsten Veranstaltung in der Reihe „Linke Gespräche“ ein.
Seit 2008 kommen wir aus den Krisen nicht heraus. Zunächst die Finanzkrise, die in den USA ihren Ausgang nahm und Europa ansteckte, dann die Wirtschaftskrise, verbunden mit hoher Arbeitslosigkeit und dem Einbruch der Exporte, und abschließend die Staatsschuldenkrise, die beinahe die EU zerrissen hätte. Weniger beachtet wurde bisher die im Hintergrund lauernde Klima- und Umweltkrise. Und nun?
Die Wirtschaft hatte sich noch nicht zur Gänze von den früheren Einbrüchen erholt, ja, es schien sogar eine neue Rezession zu beginnen, und schon kam die nächste Bedrohung, die Corona-Pandemie. Dabei ist die Liste der Krisen noch nicht vollständig. Die Krise der internationalen Beziehungen, die von den USA mit Boykott- und Strafandrohungen gegenüber Russland und China eingeleitet wurde, wirkt sich auch auf deren Zulieferer aus und beeinträchtigt stabile Wirtschaftskooperationen. Die Krise in der Europäischen Union ermöglicht keine gemeinsame Lösung der Flüchtlingsfrage. Und der Aufwind der Rechten, die mit Freiheitsparolen autoritäre Strukturen durchsetzen will, gefährdet das ohnehin zarte Pflänzchen der Demokratie.
Die Industrie, ein wichtiges Standbein der Wirtschaft Oberösterreichs, bleibt von all diesen Gefährdungen nicht unberührt. Es ist an der Zeit, eine Neuorientierung in der Wirtschafts- und Industriepolitik durchzusetzen, die gegen die genannten Krisenprozesse ankämpft. Es reicht nicht, bloß die ungerechten Arbeits- und Lebensbedingungen vor Corona wiederherzustellen, sondern es geht um eine Neuorientierung der Politik, die sich an einem besseren und nachhaltigen Leben ausrichtet.
Dies bedeutet in einem umfassenden Sinn die Emanzipation der Arbeit. Im Vortrag werden Beispiele für eine Industriepolitik zur Diskussion gestellt, die diesem Anspruch gerecht werden wollen. Sie sind klarerweise nicht immer realistisch. Sie hängen davon ab, wie weit die ArbeiterInnen und Angestellten eine politische Kraft darstellen, die ihre Forderungen auch durchsetzen können. Die vorhandenen Standortvorteile und Traditionen müssen berücksichtigt und weiterentwickelt werden, andererseits sind gemeinwirtschaftliche Formen wünschenswert, die längerfristig über kapitalistische Einzelinteressen hinausgehen.

Hinweis: Damit wir die Veranstaltung trotz der derzeit verschärften Regelungen bzgl. COVID-19 durchführen können, wird es zugewiesene Sitzplätze geben. Im Haus ist bis zum Einnehmen des Sitzplatzes ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

(Bild: Protestaktion der ATB-Beschäftigten vor der Hofburg / David Visnjic / Flickr / CC BY-NC-ND 2.0)

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