Die Wahlen in Brandenburg und Sachsen waren eine krachende Niederlage für die Linke in Deutschland. Zugleich konnte die rechtspopulistische bis offen faschistische AfD, wenn sie auch nicht stärkste Kraft wurde, erhebliche Zugewinne verzeichnen. Vor allem bei (Fach-)ArbeiterInnen und in abgehängten Gegenden wurde die AfD überproportional gewählt. Damit vollzieht Deutschland nun auch den Trend nach rechts, der beispielsweise in Österreich durch die FPÖ schon seit Jahrzehnten die etablierte Politik bestimmt.

In der Zeitschrift PROKLA und anderen deutschen Publikationen findet spätestens seitdem eine Debatte über den Autoritären Populismus statt, wie der Aufstieg des Rechtspopulismus erklärt werden kann und vor allem, was die Linke diesem entgegenzusetzen hat. Im Unterschied zu Österreich gibt es in Deutschland noch eine in Ansätzen vorhandene (auch theoretisch diskutierende) Linke, in der z.B. die Rechtsentwicklung auch mit den Klassenverhältnissen in Beziehung gesetzt werden. Einen viel diskutierten Beitrag zur Debatte haben in diesem Zusammenhang Thomas Sablowski und Günther Thien in der Nr. 190 der PROKLA unter dem Titel „Die AfD, die ArbeiterInnenklasse und die Linke – kein Problem?“ geliefert. Die PROKLA hat nun den Beitrag frei zugänglich gemacht. Zu vermeiden gilt es dabei – wie so oft – nicht in Dichotomien zu verfallen. Oder wie es die beiden Autoren ausdrücken:

Bei einer Hinwendung der Linken zur ArbeiterInnenklasse besteht natürlich kein Anlass, einen Gegensatz zwischen Klassenkampf und „Identitätspolitik“ zu konstruieren, d.h . den Klassenkampf gegen die Kämpfe gegen andere Unterdrückungsverhältnisse auszuspielen.

Zum Text in der PROKLA 190

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