72 Tage, die die Welt verändern: Heute vor 150 Jahren riefen die Arbeiter_innen von Paris die »PariserKommune« aus. Die Kommunard_innen begannen, die Stadt nach sozialistischen Maßstäben zu verwalten. Am 28. Mai 1871 wurde die Pariser Kommune durch Regierungstruppen blutig niedergeschlagen.
Obwohl die Kommune nur kurz währte, sorgte sie weltweit für Aufsehen. Karl Marx bezeichnete sie als »ruhmvollen Vorboten einer neuen Gesellschaft«. Florian Grams hat für die Rosa-Luxemburg-Stiftung eine kurze Geschichte der Pariser Kommune verfasst: »Auf der gemeinsamen Suche nach Wegen zu einer solidarischen und sozialistischen Gesellschaft ist und bleibt die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der Pariser Kommunard*innen daher dringend geboten. Denn ihr Programm, eine «demokratische und soziale Republik» zu begründen, harrt nach wie vor seiner Verwirklichung.«

Louise Michel, André Léo, Paule Minck, Elisabeth Dmitrieff und Natalie Lemel – die starke Präsenz von Frauen in der Pariser Kommune hat mehrere Ursachen. Die Politikwissenschaftlerin Antje Schrupp hat sich mit den frauenpolitischen Mythen der Kommune beschäftigt.

In den aktuellen Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft schreibt Alexander Hartl über »Die Pariser Commune in der Literatur 1871–1949«.

Der Waschsalon KarlMarxHof zeigt eine Sonderausstellung unter dem Titel »Vive la Commune. Die erste „Diktatur des Proletariats“«. Dargestellt werden ihre Entstehungsgeschichte, ihr Bemühen um eine Neugestaltung von Arbeit und Produktion, ihre fortschrittlichen Ansätze in der Fürsorge- und Bildungsarbeit, erste Versuche der Gleichstellung von Frauen und Männern – und auch ihr furioses Scheitern in einem „fürchterlichen Blutbad“.

Bild: Kommunarden auf den Barrikaden auf dem Place Vendôme an der Einmündung der Rue de Castiglione (Wikipedia)

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